Britt und Jemima
Hi,
mein Name ist Britt, ich war ein Straßenhund aus Bosnien und träumte von meiner Familie.
Es ist Dezember, eisig kalt, meine Beinchen schmerzen, mein Bauch spannt und ich irre schon seit Stunden umher. Ich bin so unruhig, weil ich finde kein geschütztes Versteck, dass ich meine Jungen zur Welt bringen kann. Ich höre von weither Stimmen, Geräusche und laufe ihnen entgegen. Es sind Menschenstimmen, mit denen hatte ich bis jetzt noch keine guten Erfahrungen. Ich habe keine Zeit mehr, ich stehe vor einem großen Haus und belle, belle, belle so laut ich kann. Es kommt mir ein Mann zu gelaufen, spricht mit mir. Er hat eine sanfte Stimme, streichelt mich und nimmt mich in das große Haus. Er legt mich auf Stroh und warmen Decken, ich bin in Sicherheit und meine Babys können kommen.
Es vergehen Wochen, Monate, meine Kinder wachsen und gedeihen. Wir haben immer genug zum Essen und müssen nicht frieren. Es leben in diesem großen Haus, viele Hunde und die erzählen von Menschen in weiter Ferne, die lieb zu uns sind und uns bei sich haben wollen, man nennt sie Familie.
Ich träume jeden Tag von meiner Familie.
Heute ist alles anders, da steht ein Auto mit Käfigen. Ein paar von uns sind schon im Auto und meine Tochter und ich steigen freudig ein. Es ist eine lange lange Reise, die Sonne scheint und der Kofferraum geht endlich auf. Vor unserem Käfig stehen zwei Frauen, die eine sagt: „Willkommen Britt, ach ist die süß.“ Ich lecke ihr die Hand und will endlich raus. Sie hält mich vorsichtig in ihren Händen, liebkost mein Gesicht und sagt: „Du hast es geschafft“. Die Frau ist nett, dann kommt noch ein Mann mit einer Hündin, he die kenn ich doch aus dem Kloster. Es ist meine Freundin Jemima, wir begrüßen uns und albern herum und Jemima erzählt mir von unserer Familie. Ich habe meine Familie, meine Träume waren schön, aber so eine Familie zu haben ist unbeschreiblich, fast wie ein Wunder für einen kleinen hungrigen, frierenden Straßenhund.
He Leute gebt nicht auf, haltet durch, Wunder geschehen, ich selbst habe es gesehen.
Bussi