Finya (vormals Belka)

Hallo Renate,

als ich das Foto von Finya (ehemals Belka) das erste Mal sah, entsprach sie keinesfalls dem Hund, nach dem ich suchte. Ich wollte einen Pudelmix und einen möglichst dunklen. Sie war weiß und ganz sicher kein Pudel, dazu hatte sie noch eine verletzte Pfote. Ich konnte mir doch nicht einen Hund nehmen, für den ich von Anfang an hohe Tierarztkosten haben würde, habe ich erst gedacht und die Kleine wieder verworfen.

Ich suchte weiter nach einem Hund für mich, doch immer wieder hatte ich ihr Bild vor Augen. Sie ging mir nicht mehr aus dem Kopf.

Ich vertraute also auf mein Gefühl und entschied mich nach ein paar Tagen dafür Kontakt aufzunehmen, weil ich sie gerne übernehmen wollte.

Anfang Juli war es dann soweit – ich konnte meine Fini abholen. Sie war schüchtern, unsicher, aber nicht panisch nach der langen Fahrt, doch das legte sich zu Hause bald.

Fini hat sich nach und nach zu einem kleinen Clown entwickelt, sie läuft sehr gerne auf den Hinterbeinen, ist ganz groß im Spielen und läuft trotz ihrer verletzten Pfote, die mittlerweile in einem super stylishen Schuh steckt, schneller als alle anderen, wenn es darauf ankommt. Sie begrüßt die ganze Familie mit freudig trommelnden Vorderpfoten und streckt einem dann ihren Bauch zum Kraulen entgegen – und wehe dem der aufhört, bevor sie genug hat!

Überall wo sie hinkommt, werden alle innerhalb kürzester Zeit zum Fini-Fan. Sie wickelt alle um ihre schneeweißen Pfoten, ist aber gleichzeitig sehr wählerisch, was direkten Kontakt angeht, aber das steht ihr zu. Daran kann man schließlich arbeiten, auch an ihrem Belleifer gegenüber anderen Hunden.

Sie ist sehr lerngierig, hat großen Spaß daran Tricks zu lernen und tut für Leckerli fast alles.

Zu unserem Glück ist sie auch zu unserer Katze wirklich freundlich. Es dauert zwar noch etwas, aber irgendwann werden die beiden bestimmt gute Freunde. Mira braucht nur noch etwas Zeit.

In den paar Wochen hat Fini sich von einem kleinen weißen Hund zu einer stolzen, pfiffigen Hündin entwickelt, die hoffentlich für immer an meiner Seite bleiben wird.

Finya ist genau so, wie ich mir meinen Hund immer gewünscht habe und beweist einmal mehr, dass ein Handicap kein Ausschlusskriterium sein muss und ein zweiter Blick einen manchmal genau dorthin führt, wo man hin wollte.