Baki

Liebe Renate!

Leider ist Baki am Sonntag, den 5. Juli 2020, altersbedingt von uns gegangen. Bis zuletzt war er der ungestüme und ein bisschen chaotische Hundebub geblieben, fast wie am ersten Tag. Die letzten beiden Jahre etwas gebremster, aber das kommt mit dem Alter.

Als ich ihn im März 2010 abgeholt hatte, war er sofort auf mich fixiert und ist das auch die ganze Zeit über geblieben. Ein Herrli-Hund wie aus dem Lexikon. Laut Tierarzt war er damals zwischen drei und fünf Jahre alt, wir hatten beschlossen, dass er vier Jahre alt ist.

Unvergessen ist seine Angst beim ersten Spaziergang, die Straße zu überqueren, und ein paar Tage danach, als uns beim Gassigehen ein Gewitter überraschte, da hatte er sich unter ein parkendes Auto verkrochen. Nachdem ich ihn langsam darunter hervorgezogen hatte, musste ich ihn nach Hause tragen. Zeit seines Lebens hatte er vor Donner oder Feuerwerk panische Angst.

Im Urlaub am Meer stürmte er mit einem irren Tempo zum Wasser, doch als eine Pfote nass geworden war, hatte er sich nach mir umgedreht und mich, wie ich meinte, sehr vorwurfsvoll angeblickt und hatte seither eine große Abneigung gegen Wasser.

Er hatte sich erfolgreich so ziemlich allen Abrichte- und Lernmethoden durch (vorgespieltes?) Desinteresse entzogen, dennoch konnte er, wenn es darauf ankam, wunderbar folgen.

Haus beschützen und jeden verbellen, der nicht hier her gehörte, war eine seine Haupt- und Lieblingsbeschäftigungen.

Gemeinsam mit Sura, die 2014 dazu kam, waren wir oft im Gespann unterwegs. Obwohl Sura ihm gleich am ersten Tag gezeigt hatte, wer das Sagen hat, hatte sie Baki beim Laufen oder Walken die Leithundposition überlassen. Er konnte wirklich sehr gut ziehen, und das mit einer erstaunlichen Kraft und nicht enden wollender Begeisterung.

Das klickende Geräusch von Bakis Krallen am Parkett und die aufgeregten Bellorgien, wenn jemand sich erlaubte, an der Tür zu läuten, sind verstummt. Seine Kopfstöße, wenn er gestreichelt werden wollte, die auch manchmal ziemlich lästig sein konnten, gehen uns allen jetzt sehr ab.

Sura sucht nach ihm und läuft öfters Haus und Garten wedelnd und voller Kraft ab, doch wenn sie dann zurückkommt, sieht sie sehr traurig aus.

Ich bin glücklich, dass Baki bei uns noch zehn Jahre in Frieden und Geborgenheit verbringen konnte.

Er fehlt uns.