Finya
meine kleine, über alles geliebte Finya hat ihre Augen am 11. September für Immer geschlossen.
13 Jahre, 2 Monate und 9 Tage war meine Zaubermaus an meiner Seite. Sie ist damals am 2. Juli 2011 eingezogen, und war die Erfüllung meines jahrelangen Hundewunsches.
Anfangs war sie so verunsichert von der großen weiten Welt. Kinder waren furchtbar, Männer und andere Hunde ebenso. Alles wurde angebellt.
Mit der Zeit und viel Training ist aus ihr eine selbstbewusste und abenteuerlustige Hündin geworden, die es geliebt hat, nach Mäusen zu buddeln, Tricks zu üben, wandern zu gehen und zu plantschen.
Schnee fand sie auch toll und Sonnenbaden.
Wir waren Mantrailen und haben Dummytraining gemacht. Sie fand alles toll, Hauptsache, wir haben irgendwas zusammen erlebt.
Im Frühjahr 2014 bekam sie starke Schmerzen in dem gesunden, überlasteten Vorderbein. Völlig verzweifelt habe ich nach einem Tierarzt gesucht, der eine Lösung für uns hat.
Gott sei Dank habe ich dank dem Tipp ihrer Physiotherapeutin einen gefunden. In einer experimentellen OP konnten Finyas Sehnen verlängert werden und nach 2 Monaten mit Castverband und Physiotherapie konnte Finya endlich vierbeinig die Welt erobern. Es war wie ihr zweiter Geburtstag.
Danach sind wir richtig durchgestartet. Wir waren zusammen am Meer und in den Bergen, auf Städtetrips und Roadtrips. Sie hat mich in die Uni und auf Praktika begleitet.
Sie hat meinen Zweithund mit aufgezogen und meinen Lebenspartner quasi mit ausgesucht. Wir hatten unendlich schöne Zeiten und Erlebnisse. Sie war immer an meiner Seite.
Im April 2022 wurde bei einem Routineschall ein kleiner Tumor auf ihrer Milz entdeckt, woraufhin ich ihr die Milz entfernt ließ. Schon nach 3 Tagen wollte sie wieder spazieren gehen.
Im Jänner 2023 mussten ihr (genau wie 2021) einige Zähne entfernt werden. Diese OP hat sie nicht mehr so gut weggesteckt. Danach wurde sie nach und nach dement, was uns nicht daran gehindert hat, weitere Abenteuer zu erleben, wenn auch kleinere als früher.
In den letzten Monaten ist sie gar nicht mehr spazieren gegangen. Ich habe sie getragen oder in ihrem Wagen geschoben, und sie hat die Nase in den Wind gehalten oder gedöst.
Sie hat diese Ausflüge genau so geliebt wie früher, als sie noch selbst gelaufen ist.
Nachdem wir im August ihren geliebten Pudelfreund verloren haben, verschlechterte sich ihr Zustand immer mehr.
Anfang September kam sie dann gar nicht mehr zur Ruhe und irgendwann halfen auch die Schmerzmittel nicht mehr.
Ich war immer an ihrer Seite. Nichts hat mehr gezählt außer, dass Finya noch eine schöne Zeit hat.
Finya durfte nach einem letzten Spaziergang in der Herbstsonne und einem reichhaltigen Leberkäsebuffet bei uns im Wohnzimmer in meinem Armen gehen.
Sie hinterlässt eine riesengroße Lücke. Sie war ein ganz besonderer kleiner Hund – weise, humorvoll, unheimlich klug und mit eigener Meinung ausgestattet.
Sie war nie einfach nur ein Hund. Sie war meine beste Freundin und Lehrmeisterin. Ich vermisse sie unendlich und ich bin dankbar.
Dankbar, dass ich Finya damals übernehmen durfte, dass wir so viel Zeit zusammen hatten, und dass sie ohne Angst ins Regenbogenland gehen durfte.
Sie tobt jetzt wieder mit ihrem geliebten Frodo über grüne Wiesen – und irgendwann sehen wir uns wieder