Ogy & Didi – Zusammen schaffen wir alles!!

Didi_01Hallo liebe Zweibeiner,

mein Name ist Didi, ich bin ein Hundemädel, und wurde im Frühling 2013 in Sarajevo geboren. Eine tolle Frau namens Nina hat mich und meine Geschwister gefunden und jeden Tag gefüttert. Aber das Schicksal meinte es nicht gut mit mir, denn ich verlor all meine Brüder und Schwestern.

Didi_02Danach blieb ich alleine auf der Straße zurück, fand aber Anschluss bei einem Rudel in der Gegend. Doch ein paar Hunde von denen mochten mich nicht und  attackierten mich immer.

Manchmal kamen mir ein paar Zweibeiner zur Hilfe und gaben mir etwas zu essen. Schlimmer als die Angriffe meines Rudels waren allerdings jene der großen Zweibeiner, die mich mit Steinen bewarfen, mit Regenschirmen wegstießen und das, obwohl ich nur ganz friedlich vor einem Supermarkt gesessen war.

Didi_03Nach meinen meistens erfolglosen Ausflügen zu diesem Ort kehrte ich fast zwei Jahre lang immer wieder zu meinem Schlafplatz zurück, der leider nicht sehr gemütlich war: Wenn es regnete, war er nass, war es heiß, konnte ich kaum auf den Boden steigen.

Außer, wenn Nina oder ihre Mama vorbeikamen! Da war es egal, wie kalt oder heiß es war, ich freute mich jedes Mal und musste einfach voller Freude zu ihnen laufen. Denn die beiden streichelten und knuddelten mich jedes Mal – und vor allem:
Sie hatten mich lieb! Und das ist das schönste Gefühl der Welt!

An einem der vielen Tage, an denen die anderen Hunde so gemein zu mir waren, kam mir jemand zur Hilfe und rettete mich davor, wieder gebissen zu werden.

Als ich aufblickte, sah ich einen stattlichen Hunde-Jungen, der mir wie ein Märchenprinz vorkam.
Sein Name war Ogy!
Oder wie ich ihn nenne: Mein Held!

Nachdem der ein Jahr ältere Ogy mich gerettet hatte, war die Welt ein viel besserer Ort. Wir liefen gemeinsam durch die Straßen, freuten uns zusammen darüber, wenn nette Zweibeiner uns fütterten, oder noch besser, uns lieb hatten.

Didi_Ogy_Nina_05Ogy hatte beim Kennenlernen meines Lieblingsmenschen Nina ein bisschen Angst, aber ich hatte ihm erklärt, dass Nina uns immer helfen werde, egal, was auch passieren würde. Seit diesem Zeitpunkt war es auch für meinen Schatz das Schönste, wenn Nina uns an unserem Plätzchen besuchte. Dann bekamen wir Streicheleinheiten, Essen, Wasser und vor allem sprach sie mit uns und sagte, dass alles gut werde für meinen Liebsten und mich.

Wenn es nachts kalt war, brauchte ich Ogy am meisten. Er kuschelte sich immer ganz fest an mich. Eigentlich liegt er bis heute auf mir drauf, damit ich nicht friere und mir keiner weh tun kann! Ich liebe ihn so sehr und denke, dass ich es ohne nicht geschafft hätte, heute diese Geschichte zu erzählen.

Didi_Ogy_06In letzter Zeit waren böse Männer in unserer Gegend unterwegs, die Nina „Hundefänger“ nennt. Vor denen hatte selbst mein Schatten Ogy Angst, doch sogar dann stellte er sich immer schützend vor mich.

Nina hatte gesagt, dass diese bösen Zweibeiner, obwohl mein Hunde-Mann mich immer verteidigt hatte, zu gefährlich für uns wären, und hatte uns deshalb ganz schnell von der Straße geholt.

Jetzt sind wir beide in Sicherheit!

Aber am wichtigsten ist, dass wir zusammen sind und auch BLEIBEN!
Ein Leben ohne Ogy hätte keinen Sinn mehr für mich und würde mir mein kleines Herz brechen!

Didi_13Nun sind wir beide jetzt bei einem Freund von Nina, bei dem wir gemeinsam im Garten spielen und schmusen dürfen. Wir haben uns super vom Stress auf der Straße erholt und sind so glücklich, dass wir jetzt einfach wir selbst sein dürfen. Der liebe Mann hat uns gesagt, dass wir uns aber nicht zu sehr eingewöhnen sollten, weil unsere Reise noch weitergehe. Bald würden wir Ninas Freundin, Renate aus Wien, kennenlernen.

Nina hat erzählt, dass Renate dafür lebt, all unseren Artgenossen, aber auch Katzen, zu helfen, und stets versucht, deren Leben vor Ort zu verbessern und diese auch von der Straße zu holen. Ihr Traum ist es, dass alle Streuner eines Tages ein warmes Körbchen haben.

Ogy_12Renate lebt in einem Land, das ganz anders ist als unsere Heimat: Die Leute kümmern sich meist gut um ihre tierischen Begleiter, verstehen, dass auch wir ein Herz und Gefühle haben! Fast jedes Tier hat ein warmes Zuhause und die Menschen tun alles, damit es den Tieren nie wieder schlecht geht.

Dieses Land, das für uns und unsere Freunde wie ein Traum klingt, heißt Österreich. Von dort aus kümmert sich Renate darum, dass wir unsere seelenverwandten Zweibeiner treffen.

 

Bald steht etwas vor der Tür, das die Menschen „Weihnachten“ nennen. Sie haben uns erzählt, dass an diesen Feiertagen oft Wunder passieren und sich Wünsche erfüllen. Deshalb schreibe ich den einzigen Weihnachtswunsch auf, den Ogy und ich haben: Mein Liebster und ich wünschen uns, gemeinsam nach Österreich ziehen zu dürfen!

Wir brauchen nicht viel! Nur eine Decke, auf der wir gemeinsam kuscheln können und einen Zweibeiner, der uns so nimmt, wie wir sind und uns lieb hat.

Wir hoffen, dass der richtige Mensch unsere Geschichte liest und uns zu sich holt!
Gemeinsam natürlich!
Denn zusammen schaffen wir alles!

Didi & Ogy