Smiley (vormals Caramel)

Die wunderbare Welt der Smiley

Als ich zum ersten Mal auf Smiley (damals Caramel) traf, war die Begegnung doch ein klein wenig ernüchternd. Während ich mir ausgemalt habe einen Hund vorzufinden, der mir freudig entgegen laufen würde, traf ich aber auf einen recht reservierten Hund.

Ihrer Pflegemama war sie aber besonders zugetan – und das ließ hoffen. Zuhause angekommen war Smiley selbst verständlich verunsichert. Als dann noch eine meiner beiden Katzen meinte, den Hund mit einem Sprung auf dessen Rücken überraschen zu müssen, schien der erste Tag ein wenig misslungen. Später hörten wir einen Hund im Hof bellen, auf den Smiley sehr verstört wirkte. Sie schien hinaus zu wollen, sprang draußen am Balkon wie verrückt umher. Also beschloss ich mit ihr hinunter zu gehen, um ihr den Hund zu zeigen. Das war wohl eine gute Entscheidung, denn sie beruhigte sich wieder.

Als uns jedoch noch einige andere Hunde begegneten, merkte ich, dass Smiley ein kleines Problem mit ihren Artgenossen hat – diese verbellte und verkeifte sie nämlich. Im Laufe der nächsten Tage stellte sich heraus, dass Smiley nicht nur ein Problem mit Artgenossen hat, denn auch von fremden Menschen hielt sie nicht viel. Als sie letztlich versuchte auf einen 14 jährigen Burschen hin zu schnappen, war mir klar, dass wir hier wohl eine Lösung finden müssten.

Sehen wir uns Smiley heute – vier Wochen seit ihrem Einzug – an. Dazu möchte ich eine Szene beschreiben, wie ich sie bei unserem letzten ausgedehnten Spaziergang erlebt habe.

Neben mir trabt mit wedelndem Schwanz ein kleiner Hund. Dieser Hund war nicht angeleint, denn er lief nicht weg, wozu also eine Leine? Auf uns kamen eine kleine Armee bestehend aus 6 Hunden und ihren Besitzern zu. Mein Bauchgefühl, dass der Hund an meiner Seite in letzter Zeit intensiv geschult hat, sagte mir, dass ich hier nicht eingreifen muss. Bald waren wir „umzingelt“. Die fremden Besitzer gingen plaudernd, lachend und mit ihren Hunden spielend an uns vorbei, überall waren Hunde und mittendrin stand jener Hund, der mich schon die ganze Zeit begleitete. Schwanz wedelnd. Gar nicht keifend. Eigentlich sogar erfreut. Wir gingen weiter und trafen bald auf zwei Menschen, die hinter uns her gingen. Obwohl der Hund, der nach wie vor neben mir vor sich hin trabte, nicht abschätzen konnte, ob diese beiden Fremden nicht vielleicht irgendetwas Böses machen würden, blieb er ruhig. Völlig ruhig und entspannt.

Wir kamen zu einem Spielplatz. Schon bald ertönte ein „Jöööö! Wie heißt der?“ von einem Mädchen, das schätzungsweise die dritte oder vierte Klasse einer Volksschule besuchte. „Smiley“, war meine Antwort. Ja, es war meine Smiley die nach nur vier Wochen kein Problem mit fremden Menschen hat und auch keines mit ihren Artgenossen. Dass Smiley mittlerweile auch keine Angst mehr vor Kindern hat, zeigte sie mir, indem sie aus freien Stücken auf dieses kleine Mädchen zuging. Schwanz wedelnd.

Natürlich treffen wir immer wieder auf Situationen, die Smiley überfordern. Ich weiß aber nicht, wann ich sie das letzten Mal keifen hörte, denn aus Keifen wurde ein warnendes Knurren. Und seien wir ehrlich – das steht ihr auch einfach zu, wenn sie von jemanden zu sehr bedrängt wird 😉

Smiley hat sich für mich zu einem Bilderbuch-Hund entwickelt – und das, obwohl sie eigentlich das gute Recht hat auf die Welt böse zu sein, wenn man bedenkt, was sie alles mitmachen musste.

Und warum heißt Smiley eigentlich Smiley? Darum!

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