Molly
Molly – unsere Sarplaninac Hündin mit großem Herz und starkem Charakter, wurde mit einem austretenden Vaginalkarzinom, fast abgerissenen Zitzen, zwei selbst verheilten Brüchen und kaputten Zähnen entsorgt.
Sie kam im April 2019 zu mir und meinen Kindern, nachdem sie in BIH bereits – Dank Pater Anthony und ACI – eine Chemo-Therapie überstanden hatte.
Abgesehen davon, dass ihre Vorgeschichte unendlich traurig war, dachte ich mir damals, dass sie und Marchy, welche ich im Dezember 2018 von ACI übernommen hatte, sich wohl gut verstehen würden.
Sie hatten sich ja doch für geraume Zeit die Pflegefamilie in Bosnien geteilt.
Dem war aber nicht so. Die Mädels haben sich im Haus belauert und hatten auch die ein oder andere grobe Auseinandersetzung, hatten sich aber – aufgrund meines Eingreifens – nicht verletzt.
Bärli, unser Rüde, holte sich im Futterstreit zweimal ein blutiges Ohr, und wahrscheinlich gibt es Menschen, die der Meinung sind, so etwas hat in einem Nachruf nichts verloren.
Aber ich will hier auch nichts beschönigen, und es so sagen, wie es war. Es waren 9 harte Monate, die ich mit Liebe und Geduld ausgesessen bin.
Ich war gezwungen, mich mehr mit dem Thema Herdenschutzhunde auseinandersetzen, denn sonst hätte ich sie wieder abgeben müssen, und das kam für mich zu keinem Zeitpunkt in Frage.
Molly hatte in den Jahren, die sie mit uns verbracht hat, auch diverse medizinische Baustellen. Ihre rechte Schulter hatte sich immer wieder entzündet, ihre fast abgerissenen Zitzen mussten entfernt werden, und es waren in Summe 3 Zahnoperationen notwendig.
Bei unseren Spaziergängen war sie immer freundlich und umgänglich und ließ sich gern von allen Menschen, denen wir begegnet sind, streicheln.
Zu Hause war das aber anders. Kein Fremder, auch keine Freunde von uns, durften je ohne Beisein eines Familienmitglieds Haus oder Grund betreten.
Man musste bei Besuch auf sie Acht geben, denn wir, ihre Familie, waren ihr heilig. Da wir alle darum wussten, ist nie etwas passiert.